ERINNERUNGSENSEMBLE
Martin-Niemöller-Haus, St.-Annen-Kirche, Kirchhof und Gemeindehaus bilden ein Erinnerungsensemble – erkunden Sie hier die Geschichte
des Kirchenkampfes und der Bekennenden Kirche, mitten in Dahlem-Dorf.
Martin-Niemöller-Haus
Der Erinnerungsort Martin-Niemöller-Haus ist nach seinem prominentesten Bewohner benannt: Pfarrer Martin Niemöller lebt von 1931 bis 1937 mit seiner Frau Else und sieben Kindern im Pfarrhaus. Hier schreibt Martin Niemöller – oft zusammen mit seiner Frau Else Niemöller – seine Predigten. Ab 1933 treffen sich oppositionelle Theologen und Mitglieder der Bekennenden Kirche im Pfarrhaus. Die Geschäftsstelle des Pfarrernotbundes ist im Haus untergebracht. Spendengelder an die Bekennende Kirche werden in einem Wandtresor aufbewahrt. Zusammen mit dem Dahlemer Pfarrer Friedrich Müller verfassen Else und Martin Niemöller im September 1933 im Pfarrhaus eine Erklärung des Pfarrernotbundes, die sie der Synode der Reichskirche in Wittenberg vorlegen. Sie kritisieren darin die Einführung des „Arierparagrafen“ in die Kirche. Mehrmals wird das Pfarrhaus von der Gestapo durchsucht. Am 1. Juli 1937 wird Martin Niemöller im Pfarrhaus von der Gestapo verhaftet.
Im Martin-Niemöller-Haus erzählt eine Dauerausstellung die Geschichte der Bekennenden Kirche in Dahlem. Besuchen Sie uns donnerstags zwischen 11.00 und 17.00 Uhr.

St.-Annen-Kirche
In seinen Predigten in der St.-Annen-Kirche verteidigt Martin Niemöller die Freiheit der Kirche und des Glaubens gegen den Zugriff der Nationalsozialisten. Die Gottesdiente werden überwacht, in den Bänken sitzen Spitzel der Gestapo. Wenige Stunden nach der Verhaftung Martin Niemöllers versammeln sich Gemeindemitglieder in der St.-Annen-Kirche. Bis Kriegsende halten sie täglich Fürbitten für Niemöller und andere verfolgte Christinnen und Christen. Die Gestapo versucht, diese Fürbittgottesdienste zu verhindern. Die Namensnennung der Verfolgten wird verboten. Am 8. August 1937 werden die beiden Dahlemer Kirchen abgeriegelt. Mitglieder der Gemeinde protestieren dagegen und werden festgenommen.
Besuchen Sie die St.-Annen-Kirche samstags und sonntags zwischen 12.00 und 14.00 Uhr.

Gemeindehaus
Im Gemeindehaus tagt im Oktober 1934 die Dahlemer Synode. Über 100 Synodale aus dem ganzen Reich sind nach Dahlem gekommen. Zwei Tage lang ringen sie bis in die Nacht hinein um die richtigen Worte und um die Struktur der Bekennenden Kirche. Im großen Saal des Gemeindehauses beschließen die Synodalen das „Dahlemer Notrecht“. Am Buß- und Bettag 1938 hält Helmut Gollwitzer im überfüllten Saal des Gemeindehauses eine der wenigen Predigten im Deutschen Reich, die auf die Pogrome im November reagieren.
Im Gemeindehaus dokumentiert eine Ausstellung die Geschichte der Dahlemer Synode.
