Der Martin-Niemöller-Haus Berlin-Dahlem e.V. lädt ein:


Oppenheimer, Heisenberg und die Atombombe


mit Prof. Dr. Eberhard Müller

Der mit einem Oscar prämierte Film „Oppenheimer“ erinnert an die Geschichte des Atombombenbauers Robert Oppenheimer. Angesichts Putins Atomkriegsdrohungen kommen wir nicht umhin, uns mit dem Thema Atombombe zu beschäftigen und uns auszutauschen.
Die Entdeckung der Kernspaltung Ende 1938 in Berlin und die Beobachtung der Neutronenvermehrung bei der Spaltung des Uran-Atoms Anfang 1939 in Paris machte jedem Kernphysiker klar: Das ist das Prinzip einer Atombombe, die die millionenfache Explosionskraft gegenüber konventionellen Sprengstoffen entfalten kann.
Ende 1939 wurden in Deutschland Atomphysiker unter der Leitung des Physik-Nobelpreisträgers Werner Heisenberg mit der Erforschung der Kernspaltung beauftragt. Ziel war eine militärische Nutzung. Heisenberg bewirkte im Juni 1942, dass in Deutschland die Kernphysik auf die Entwicklung eines Uranmeilers konzentriert wurde. Im gleichen Monat entschied Roosevelt jedoch, eine Atombombe zu bauen. Robert Oppenheimer wurde mit der Leitung des Manhattan-Programms beauftragt. Am 6. August 1945 zerstörte die US-Airforce mit einer Uranbombe Hiroshima, am 9. August 1945 mit einer Plu-
toniumbombe Nagasaki. Mehr als eine Viertelmillion Menschen wurden getötet.
Der physikalisch-technische Weg zur Bombe erwies sich als direkt gangbar. Den Weg zu einer globalen nuklearen Abrüstung müssen wir noch finden und realisieren. Dieser Weg ist möglich! Er ist unabdingbar, um zukünftig menschliches Leben und eine vitale Biosphäre zu gewährleisten.

Prof. Dr. Eberhard Müller ist Quantenphysiker. Nach 12-jähriger Forschungstätigkeit in Tübingen, Zürich, Dublin und Hamburg zur Quantentheorie war er bis 2014 im Ev. Studienwerk Villigst als Studienleiter tätig. 2016 bis 2020 hielt er Vorlesungen an der TU-Berlin zum Thema „Interdisziplinärer Zugang zu den Grundlagen der Quantentheorie“. Als Physiker sieht er sich seit dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki verpflichtet, sich an der Suche nach Wegen zu einer globalen nuklearen Abrüstung zu beteiligen.